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Positive Entwicklung am Bauausbildungsmarkt hält an - Fachkräftemangel verstärkt sich dennoch

30.06.2022 - Wirtschaft (Bau, Arbeit, Ausbildung, Arbeitsmarkt)

Wiesbaden (ots) -

Die positive Entwicklung am Bau-Ausbildungsmarkt hält auch im laufenden Jahr an. Aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (Stand Mai 2022) zeigen, dass sich die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen im Hoch- und Tiefbau um mehr als 1 % erhöht hat, gleiches gilt erfreulicherweise auch für die Zahl der Bewerber. Die Zahl der mit einer Lehrstelle versorgten Bewerber bzw. die Zahl der Vertragsabschlüsse konnte dadurch im bisherigen Ausbildungsjahr ebenfalls um knapp 1 % zulegen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Zahl der neuen Auszubildenden in der Bauwirtschaft um 2 % zugenommen (weitere Informationen finden Sie auch in dem gerade erschienenen Ausbildungs- und Fachkräftereport der Bauwirtschaft: https://www.soka-bau.de/report).

Die Situation scheint im bald beginnenden Ausbildungsjahr damit einmal mehr besser zu sein als in anderen Branchen. Branchenübergreifend hat zwar die Zahl der angebotenen Ausbildungsstellen noch stärker zugelegt (+ 7 %). Dies ist allerdings als Reaktion auf den starken Einbruch der angebotenen Stellen während der Corona-Pandemie zu sehen, welcher in der Bauwirtschaft nicht festzustellen war. Die Zahl der versorgten Bewerber ist branchenübergreifend bisher nur um rund 0,5 % gestiegen. Die seit mehreren Jahren bessere Entwicklung in der Bauwirtschaft ist auch ein Erfolg der umlagefinanzierten Ausbildungsförderung, die alle Baubetriebe an der Finanzierung der Ausbildung beteiligt und Ausbildungsbetriebe finanziell deutlich entlastet. SOKA-BAU Vorstand Dr. Gerhard Mudrack: "Die positive Entwicklung am Bau-Ausbildungsmarkt hält an. Das ist eine gute Nachricht für die Baubetriebe, die händeringend nach Azubis und jungen Fachkräften suchen. Viele Stellen bleiben leider nach wie vor unbesetzt."

Trotz positiver Entwicklung der Auszubildendenzahlen hat sich nämlich das Ungleichgewicht am Bauausbildungsmarkt weiter verstärkt. Auf einen Bewerber kommen im Hoch- und Tiefbau zwischen 2,4 bzw. 2,7 Ausbildungsstellen. Darüber hinaus ist es für die Baubetriebe, die ausgebildete Fachkräfte suchen, noch schwieriger geworden, offene Stellen zu besetzen. Darauf deutet die jährliche Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) hin, die gerade veröffentlicht wurde. Danach wird für Berufe im Tiefbau sowie für Pflasterer auf der Ebene der Fachkräfte (das sind in der Regel Berufe, die eine Ausbildung erfordern) der stärkste Engpass aller Berufsgruppen festgestellt und zahlreiche andere Bauberufe finden sich auf der Engpassliste der BA wieder. Fast zwei Drittel der offenen Stellen in den Bau- und Ausbauberufen sind momentan (Stand Mai 2022) länger als drei Monate vakant, im Durchschnitt werden sie erst nach rund einem halben Jahr besetzt.

Erklärt werden kann der sich verstärkende Fachkräftemangel durch die demografische Entwicklung. Da bereits seit geraumer Zeit mehr Arbeitnehmer aus der Bauwirtschaft ausscheiden und in Rente gehen, als neue Auszubildende ihre Beschäftigung in der Bauwirtschaft aufnehmen, müssen Arbeitskräfte aus anderen Branchen gewonnen werden bzw. ehemalige Bauarbeitnehmer dazu bewegt werden, wieder in die Bauwirtschaft zurückzukehren. Da sich die Zahl der Neurentner in den kommenden Jahren erhöhen wird - momentan ist rund ein Viertel der gewerblichen Arbeitnehmer älter als 55 Jahre - droht sich der Fachkräftemangel sogar noch weiter zu verschärfen.

Quelle: www.presseportal.de

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