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07.01.2016 - Wirtschaft (Wirtschaft)
Berlin (ots) - Lange Zeit schien Chinas Transformation zur Marktwirtschaft eine kapitalistische Erfolgsstory zu sein. Riesige Wachstumsraten galten als normal, das Reich der Mitte wandelte sich von der Werk- zur Geldbank der Welt. Doch spätestens seit dem vergangenen Sommer ist dieser Traum aus. Damals stürzten die Börsen das erste Mal in den Keller. Nun mussten am Donnerstag bereits zum zweiten Mal im noch jungen Jahr die wichtigsten Börsen in Shanghai und Shenzhen schließen, weil die Kurse ins Rutschen gerieten. Doch angesichts der Auswirkungen, die die Turbulenzen weltweit hatten, fragt man sich, ob die Chinesen die einzigen sind, die aus den destruktiven Kräften des Kapitalismus nichts gelernt haben. Denn auchin New York und Frankfurt am Main wird acht Jahre nach der Finanzkrise wieder kräftig gezockt. Schließlich kam es seitdem - allen Beteuerungen der Politiker zum Trotz - zu keinerlei grundsätzlichen Reformen in den Finanzsystemen. So wartet man hierzulande weiterhin auf die Finanztransaktionssteuer. Sie sollte eine Lehre aus der Krise sein und den gefährlichen Hochfrequenzhandelunattraktiv sowie die Kapitalmärkte sicherer machen. Doch steht ihre Einführung weiterhin in den Sternen und wurde vermutlich von der innereuropäischen Diplomatie in jahrelanger Kleinstarbeit erfolgreichzerredet. Also bleibt die Finanzwelt so fragil wie eh und je - bis die nächste große Krise kommt. Die wird vermutlich auch kein Umdenkenbringen. Schließlich wollen die Verantwortlichen offenbar einfach nichts lernen.
Quelle: www.presseportal.de