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NABU fordert Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk / Vor allem Vögel leiden unter lauter Knallerei / Miller: Während der Brutzeit muss jedes Feuerwerk tabu sein

22.11.2022 - Umwelt (Artenschutz, Tiere, Umwelt, Brauchtum)

Berlin (ots) -

Bunte Feuerräder, zischende Raketen und krachende Böller: Feuerwerk gehört für viele Menschen an Silvester und anderen Festen dazu - allerdings ist es in jüngster Zeit zunehmend umstritten. Denn Feuerwerk bringt vor allem an Silvester jedes Jahr starke Feinstaubbelastung und enorme Müllmengen mit sich, zudem hat es schädliche Auswirkungen auf Wildtiere. Der NABU fordert darum ein Verbot privater Silvesterknallerei und eine Beschränkung auf zentral organisierte Feuerwerke.

"Vor allem Vögel reagieren stark auf Böller und Raketen an Silvester", sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. "Sie fliehen in große Höhen, landen für lange Zeit nicht und kehren nur zögerlich zu ihren Rast- und Schlafplätzen zurück." Wasservögel reagieren noch in vier bis sieben Kilometern Entfernung auf Feuerwerk mit Flucht. Wenn Vögel in Schwärmen in großer Panik flüchten, können sie gegen Glasscheiben oder Stromleitungen prallen. Aber auch andere Wildtiere wie Füchse, Biber und Fledermäuse werden durch den starken Lärm gestresst. "Wer Haustiere hat, wird es kennen: Der Familienhund versteckt sich unter dem Sofa, wenn die stundenlange Knallerei losgeht", so Miller. "Bei Wildtieren löst der heftige Lärm den Fluchtreflex aus." Dadurch verbrauchen sie viel Energie, die sie zum Überleben in der kalten Jahreszeit benötigen. "Das kann schnell lebensbedrohend werden", so Miller.

Der NABU fordert außerdem ein grundsätzliches Verbot von Feuerwerken in der Brutzeit von März bis August, für das nur durch die Einschätzung von Fachgutachtern Ausnahmen erteilt werden dürfen. Miller: "Feuerwerke in der Brutzeit können den Bruterfolg beeinträchtigen, beispielsweise durch Nestaufgabe und unterkühlte Eier wegen zu langer Abwesenheit der Altvögel." Es gilt außerdem Abstände von mindestens 2.000 Meter Abstand zu Schutzgebieten für Wildtiere und 4.000 Meter zu Kranich- und Gänseschlafplätzen einzuhalten. Auch in der Nähe bekannter Fledermausquartiere darf es kein Feuerwerk geben.

Auf Feuerwerk an Silvester muss aber nicht komplett verzichtet werden. Hier schlägt der NABU vor, dass Städte und Gemeinden zentrale Feuerwerke organisieren, vorzugweise Lichtshows. Die Konzentration auf bestimmte Orte reduziert Müll und Lärm - so kann das neue Jahr umwelt- und naturfreundlicher begrüßt werden.

NABU-Standpunkt "Feuerwerke - eine Belastung für Natur und Umwelt" zum Download: www.NABU.de/feuerwerk

Mit mehr als 875.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Der NABU begeistert für die Natur und fördert naturkundliche Kenntnisse für ein aktives Naturerleben. Mehr Infos: www.NABU.de/wir-ueber-uns

Quelle: www.presseportal.de

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