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Menschen in Deutschland blicken etwas optimistischer in die Zukunft - Lage bei Geringverdienern weiter sehr angespannt

21.03.2023 - Wirtschaft (Umfrage, Energie, Verbraucher, Handel, Inflation)

Wiesbaden (ots) -

Fast 50 Prozent der Befragten rechnen damit, dass 2023 besser wird als 2022 // Zukunftsangst bei unteren Einkommensgruppen dagegen konstant hoch // Menschen sparen weiter bei Strom, Gas und Einkäufen

Trotz Ukraine-Krieg, Inflation und steigender Energiepreise: Die Menschen in Deutschland blicken wieder etwas positiver in die Zukunft. Die wirtschaftliche Lage hat sich für einen Teil der Haushalte entspannt. Doch vor allem in den unteren Einkommensgruppen bleibt die Zukunftsangst konstant hoch. Dies ist das Ergebnis der neuen SCHUFA-Verbraucherumfrage.

Menschen blicken etwas optimistischer in die Zukunft

Der Anteil der Menschen in Deutschland, die Angst vor der Zukunft haben, ist leicht gesunken. Zwar blicken laut SCHUFA-Umfrage immer noch 63 Prozent der Befragten mit Sorgen nach vorne, Ende 2022 lag dieser Wert allerdings mit 74 Prozent deutlich höher. Der aktuelle Wert liegt jetzt so hoch wie im Mai 2022. 47 Prozent der Menschen sagen in der Umfrage auch, dass das Jahr 2023 Jahr für sie persönlich besser wird als 2022 (Oktober 2022: 34 Prozent).

Vor allem Personen mit einem mittleren (2.000 bis 4.000 Euro) und höheren (mehr als 4.000 Euro) Haushaltsnettoeinkommen sind weniger pessimistisch als noch im Herbst vergangenen Jahres. Bei der mittleren Einkommensgruppe fällt der Anteil, der angibt, Angst vor der Zukunft zu haben, im Vergleich zum Oktober 2022 von 73 auf 58 Prozent, bei den Menschen mit einem Haushaltseinkommen von mehr als 4.000 Euro minderte sich die Zukunftsangst am deutlichsten von 68 auf 47 Prozent.

"Im Oktober 2022 waren die Menschen in Deutschland sehr verunsichert, was im Winter finanziell auf sie zukommt. In der Folge haben viele Menschen beim Konsum und beim Energieverbrauch gespart. Jetzt können sie die finanziellen Folgen der Krise abschätzen und viel besser planen", sagt SCHUFA-Vorstand Ole Schröder über die möglichen Gründe für die Veränderung der Verbraucherstimmung.

Lage bei Geringverdienern weiter angespannt

Je nach Einkommensgruppe gibt es allerdings noch große Unterschiede - denn nicht alle spüren die Entlastung: die Stimmung unter den Menschen aus Haushalten mit weniger als 2.000 Euro Nettoeinkommen ist unverändert schlecht. In dieser Gruppe haben immer noch 77 Prozent Angst vor der Zukunft (Oktober 2022: 78 Prozent).

Inflation belasten die Menschen

Die Mehrheit der Befragten fürchtet einen weiteren allgemeinen Preisanstieg (76 Prozent), allerdings ist der Anteil der Verbraucherinnen und Verbraucher, die genug finanziellen Spielraum haben, um auch bei steigenden Preisen ihren Lebensstandard halten zu können, leicht gestiegen (von 48 im Oktober auf aktuell 53 Prozent). Auch hier bleibt es für Menschen mit niedrigen Einkommen besonders schwierig: In der Einkommensgruppe unter 2.000 Euro netto im Monat geben nur 33 Prozent an, ihren Lebensstandard bei steigenden Preisen halten zu können. Dieser Wert ist gegenüber der Oktober-Befragung unverändert.

Menschen sind weiter sparsam

Die insgesamt steigende Zuversicht geht einher mit persönlichen Sparmaßnahmen während der vergangenen Monate. Rund drei Viertel (77 Prozent) der Befragten geben beim Shoppen und Einkaufen bewusst weniger Geld aus. 85 Prozent versuchen insgesamt, ihre Ausgaben zu reduzieren. Auf diese Weise sparen viele Verbraucherinnen und Verbraucher Geld - und konnten in Teilen sogar Geld zurücklegen. Der Anteil der Befragten, die wieder Rücklagen bilden können, ist im Vergleich zur Oktober-Umfrage von 20 auf 27 Prozent leicht gestiegen.

Der Anteil der Befragten, die keinerlei Rücklagen haben und auch vor der Krise keine hatten, liegt unverändert bei 23 Prozent. Auch hier sind vor allem Menschen mit niedrigen Haushaltseinkommen betroffen (37 Prozent), während in den oberen Einkommensgruppen über 4.000 Euro gerade einmal sechs Prozent angeben, keine Rücklagen bilden zu können.

Ein wichtiges Thema für die Menschen in Deutschland im Winter war Energiesparen: Nahezu alle Befragten (92 Prozent) gaben in der SCHUFA-Umfrage an, Energie zu sparen. Beim Heizen lässt das Sparen allerdings etwas nach (78 Prozent im Februar 2023 gegenüber 85 Prozent im Oktober 2022).

"Wir sehen, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland ihr Verhalten schnell den Umständen anpassen", sagt Ole Schröder. "Auch in unserem Datenbestand hat sich die Lage etwas beruhigt. Die Zahl der Personen mit neuen Zahlungsstörungen liegt inzwischen wieder knapp unterhalb des Vorjahreszeitraums. Für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh."

Energiekosten sind planbar

Waren die steigenden Energiepreise in Folge des Ukrainekrieges im vergangenen Herbst der größte Unsicherheitsfaktor für die Menschen, so hat sich dies weitgehend beruhigt. Bei 68 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher sind die monatlichen Vorauszahlungen für Strom oder Gas laut SCHUFA-Umfrage zwar erhöht worden - davon bei immerhin 23 Prozent auf eigene Initiative. 63 Prozent der Befragten geben an, dass sie die gestiegenen Energiepreise gut stemmen können.

Zwar fürchten 73 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher weiter steigende Kosten bei Energie wie Strom und Benzin, allerdings ist der Anteil der Befragten, der Engpässe bei der Energieversorgung befürchten, von 71 Prozent im Oktober auf 50 Prozent zurück gegangen.

Leichter Anstieg bei Lust auf Reisen und Restaurants

Da die Menschen insgesamt weniger pessimistisch in die Zukunft blicken, wollen sich die Befragten auch wieder etwas gönnen. So ist der Anteil der Personen, die auf Reisen verzichten, von 65 auf 60 Prozent leicht gesunken. Der Anteil der Verbraucherinnen, die weniger Essen gehen (74 Prozent), liegt ebenfalls 6 Prozentpunkte unter dem Oktober-Wert (80 Prozent).

Zur Umfrage: Die NORDLIGHT research GmbH hat im Auftrag der SCHUFA Holding AG vom 07.2.-14.2.2023 im Rahmen eines Online-Panels eine bevölkerungsrepräsentative quantitative Erhebung durchgeführt (n=1.000). Die SCHUFA Holding AG führt diese Verbraucher:innen-Umfragen seit September 2020 durch.

Quelle: www.presseportal.de

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