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06.09.2024 - Soziales (Gesellschaft, Sprache, Bildung, Verbände)
Bonn (ots) -
Ilena nimmt an einem Grundbildungskurs teil. "Bei uns allen ist das Lesen und Schreiben wirklich besser geworden", sagt sie, "und ich habe mehr Vertrauen in mich selbst gewonnen".
Der Weltalphabetisierungstag am 8. September macht auf die Situation von Menschen wie Ilena aufmerksam. Alphabetisierung und Grundbildung sind heute wichtiger denn je. Grundbildung vermittelt Kompetenzen für die Orientierung in einer komplexen Welt. Mit bewährten und neuen Lernformaten erreicht sie Menschen, die sonst kaum an Bildungsangeboten teilnehmen würden: in der Volkshochschule, in einem Lerncafé im Stadtteil, am Arbeitsplatz (www.grundbildung.arbeitundleben.de), in kirchlichen und diakonischen Einrichtungen oder überall und rund um die Uhr mit dem vhs-Lernportal (https://www.vhs-lernportal.de/). Grundbildung fördert Schlüsselkompetenzen: Lesen, Schreiben, den kundigen Umgang mit digitalen Tools und Medien, die Fähigkeit, verantwortlich mit der eigenen Gesundheit umzugehen, Fähigkeiten, die politische Partizipation ermöglichen. Alphabetisierung und Grundbildung sind elementare gesellschaftliche Aufgaben, die Chancengleichheit stärken, indem sie Menschen Bildungswege erschließen.
Die Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung (www.alphadekade.de) hat seit 2016 viel bewegt: Gering literalisierte und gering qualifizierte Menschen wurden über vielfältige Zugänge in der Lebens- und Arbeitswelt erreicht. Strukturen zur Sensibilisierung für das Problem mangelnder Lese- und Schreibkenntnisse bei Erwachsenen, für eine effiziente Öffentlichkeitsarbeit und für die Professionalisierung von Lehrkräften wurden auf- und ausgebaut.
Schlüssel zum Erfolg sind niederschwellige Zugänge, über die Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung angesprochen werden. Lernangebote müssen individuelle Interessen und Themen aus dem Alltag aufgreifen. Dann können sie dazu motivieren, weitere Lernbedarfe zu entdecken und weiterführende Bildungswege einzuschlagen. Das geht auch am Arbeitsplatz: Arbeitsorientierte Grundbildung trägt definitiv dazu bei, dass gering literalisierte Beschäftige bzw. Erwerbslose ihre Beschäftigungs- und Qualifizierungsfähigkeit nachhaltig verbessern können.
Viel erreicht, viel zu tun: Denn die große Mehrheit der 6,2 Mio. gering literalisierten Erwachsenen nimmt noch keine Lernangebote wahr. Und der Bedarf an Alphabetisierung und Grundbildung wird im Zuge der gesellschaftlichen Transformation durch Digitalisierung, demographischen Wandel und Zuwanderung noch steigen.
Daher fordern die Träger der allgemeinen Weiterbildung die Anerkennung der Alphabetisierung und Grundbildung als unverzichtbaren Teil unseres Bildungssystems. Wir setzen uns mit Nachdruck für die Fortführung der Aktivitäten der AlphaDekade nach 2026 und die weitere Förderung bedarfsorientierter Maßnahmen zur Alphabetisierung und Grundbildung ein. Darüber hinaus müssen Alphabetisierung und Grundbildung auch im Rahmen der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) weiter gestärkt werden.
Weitere Informationen:
Deutscher Volkshochschul-Verband: www.volkshochschule.de
Arbeit und Leben: https://arbeitundleben.de/
Evangelische Erwachsenenbildung - Bundesverband: www.eeb-bundesverband.de
Quelle: www.presseportal.de
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