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06.09.2024 - Soziales (Recht, Soziales, Bundesregierung)
Wiesbaden (ots) -
Der im Juli 2024 verabschiedete Kabinettsentwurf zum Bundeshaushalt 2025 ist ein alarmierendes Signal für die Zukunft der Freiwilligendienste in Deutschland. Mit drastischen Kürzungen von 40 Millionen Euro, was einer Reduktion der Bundesmittel um über 12 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Es wird nicht nur die finanzielle Basis der Freiwilligendienstträger gefährdet, sondern auch die Perspektiven junger Menschen in einer entscheidenden Phase ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung massiv eingeschränkt.
Abhängigkeit vom Haushalt
Die Konsequenzen dieser Einsparungen sind gravierend: Bei der DRK Volunta gGmbH könnten aufgrund der fehlenden Mittel bis ca. 200 Plätze für Freiwilligendienste wie das FSJ und das BFD unbesetzt bleiben. Dies ist nicht nur eine Zahl, sondern bedeutet für viele Jugendliche, dass ihnen wertvolle Chancen entgehen, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und Lebenskompetenzen zu erwerben.
Die Abhängigkeit der Träger von Freiwilligendiensten, von den jährlich bereitgestellten Haushaltsmitteln ist ein kritischer Punkt. Diese Unsicherheit führt zu einem ständigen Bangen um die Finanzierung und erschwert es den Organisationen, langfristige Planungen vorzunehmen. Ein solches Vorgehen ist nicht nur kurzsichtig, sondern gefährdet auch die Stabilität und Kontinuität der Freiwilligendienste in Deutschland.
Die Abhängigkeit der Freiwilligendienstträger erfordert die Schaffung stabiler und verlässlicher Rahmenbedingungen. Freiwilligendienste sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft; sie bieten jungen Menschen nicht nur die Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung, sondern tragen auch maßgeblich zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts bei. Ein Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst könnte hier eine zukunftsweisende Lösung darstellen.
Einführung eines Rechtsanspruchs auf Freiwilligendienste
Ein Rechtsanspruch würde sicherstellen, dass jeder junge Mensch die Möglichkeit hat, einen Freiwilligendienst zu leisten, unabhängig von den finanziellen Rahmenbedingungen oder politischen Entscheidungen. Darüber hinaus stärkt ein Zugang zu Freiwilligendiensten die demokratische Teilhabe junger Menschen. Indem sie aktiv in sozialen Projekten mitwirken, entwickeln sie ein Bewusstsein für gesellschaftliche Herausforderungen und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Dies fördert nicht nur das individuelle Engagement, sondern auch das Verständnis für demokratische Prozesse und Werte. Hans Menger, Geschäftsführer der DRK Volunta gGmbH, beschreibt die aktuelle Situation: "Die Unsicherheit der Fördermittel für das aktuelle und folgende Bildungsjahr stellt eine große Herausforderung dar. Wir wissen noch nicht, wie viele Freiwilligendienstleistende ab dem 01.09.2024 gefördert werden können. Ein Rechtsanspruch auf Freiwilligendienste könnte uns helfen, mehr engagierte Jugendliche zu gewinnen und Planungssicherheit zu schaffen."
Zukunft der Freiwilligendienste
Angesichts der aktuellen Haushaltsentscheidungen müssen wir die Situation als dringenden Aufruf verstehen, gemeinsam an einer nachhaltigen und positiven Weiterentwicklung der Freiwilligendienste zu arbeiten. Es ist an der Zeit, innovative Ansätze zu fördern und den Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst weiter voranzutreiben. Hans Menger betont: "Die damit verbundene Planungssicherheit würde es uns sicherlich ermöglichen mehr engagierten Jugendlichen für ein sozialen oder ökologischen Freiwilligendienst zu gewinnen. Wir möchten zusammen mit der Politik Lösungen finden und stehen immer für einen Austausch zur Verfügung."
Über Volunta
Volunta ist eine gemeinnützige Tochter des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen. Volunta berät und betreut junge Menschen in ihrem Freiwilligendienst in Hessen und im Ausland. Außerdem organisiert Volunta Schüleraustausch nach Irland, Kanada, Südafrika, Spanien und in die USA.
Weitere Informationen auf www.volunta.de
Quelle: www.presseportal.de
Original-Content von: Deutsches Rotes Kreuz in Hessen Volunta gGmbH, übermittelt durch news aktuell