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BERLINER MORGENPOST: Nicht jeder muss studieren - Kommentar von Dominik Bath zur Lage am Ausbildungsmarkt

06.06.2019 - Wirtschaft (Wirtschaft, Arbeitgeber)

Berlin (ots) - Theoretisch sieht die Lage auf dem Ausbildungsmarktin der Hauptstadt-Region gut aus. Auf dem Papier müsste jeder Interessent am Ende auch eine Lehrstelle bekommen. In der Praxis allerdings ist das bei Weitem nicht so: 2018 waren rund zehn Prozent der angebotenen Plätzen frei geblieben. Das war ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr und ein Alarmsignal.

Die Wirtschaft geht nun verstärkt auf junge Menschen zu, versucht bereits in der Schule einen Draht zu den Bewerbern aufzubauen. Doch das reicht nicht aus. Wenn das Wissen um viele Handwerks- und Industrieberufe nicht aussterben soll, braucht Deutschland auch ein gesellschaftliches Umdenken. Dass man hierzulande studieren muss, um gutes Geld zu verdienen, ist ein Irrglaube, der aber noch immer in vielen Elternhäusern vorherrscht.

Doch die Wirtschaft ist auch selbst gefragt. In Zeiten, in denen sich Bewerber die Lehrstellen aussuchen können, müssen die Unternehmen Entwicklungsperspektiven aufzeigen und gute Angebote machen. Nicht nur das Geld ist dabei ein Faktor.

Vor allem in Berlin, wo Wohnraum zunehmend knapp und immer teurer wird, sollten die Firmen stärker darüber nachdenken, Wohnheime für Azubis zu schaffen. Ein entsprechendes Angebot würde nicht nur den Geldbeutel der Lehrlinge entlasten, sondern auch ein Argument im Kampf um die klügsten Köpfe sein.

Quelle: www.presseportal.de