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Baustart für die größte Geothermieanlage in Kontinentaleuropa

30.09.2024 - Wirtschaft (Bau, Klimaschutz, Energie, Technologie, Bild)

München (ots) -

Zum heutigen Spatenstich auf der Liegewiese des Münchner Michaelibads mit Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung, und Dr. Karin Thelen, SWM Geschäftsführerin Regionale Energiewende

Sechs Geothermieanlagen betreiben die Stadtwerke München bereits in und um München. Sie sind damit Deutschlands größter Geothermiebetreiber. Die siebte errichten sie nun auf dem Gelände des Michaelibads, eines öffentlichen Bades im Münchner Südosten. Nach Fertigstellung im Jahr 2033 soll sie Wärme für rund 75.000 Münchner*innen liefern. Mit dem heutigen Spatenstich beginnen die Bauarbeiten für dieses bedeutende Klimaschutzprojekt.

Daten und Fakten zur zukünftigen Anlage

Die Geothermieanlage mit vier Förder- und vier Reinjektionsbohrungen wird auf einer Teilfläche des Michaelibads entstehen, während der Freibadbetrieb weiterläuft. Auf der westlichen Liegewiese (Bauareal) wird neben den Bohrungen eine Wärmestation errichtet, in der die gewonnene Erdwärme über Wärmetauscher an das Fernwärmenetz übertragen wird. Zusätzlich wird hier eine Großwärmepumpe installiert, die die Wärmeausbeute weiter erhöht. Nach Abschluss der Bauarbeiten vsl. im Jahr 2033 kann die Liegewiese dann von den Freibadgästen zum großen Teil wieder genutzt werden, da die betrieblich notwendigen Bereiche wesentlich kleiner sein werden als die Baufläche. Hierzu wurden bereits im Vorfeld im Rahmen einer Bürgerbeteiligung und einer Projektwerkstatt Ideen aus der Bevölkerung gesammelt, die in die zukünftige Freiflächengestaltung einfließen.

Bereits erfolgt sind Rückbauarbeiten nicht mehr benötigter Gebäude, auf deren Flächen u.a. die neue Wärmestation errichtet wird. Ebenso wurde die Einbindung der zukünftigen Geothermieanlage in das Fernwärmenetz vorbereitet. Darüber hinaus wurden bereits Baumersatzpflanzungen (53 Bäume) auf dem östlichen Gelände des Michaelibads vorgenommen.

Weitere Schritte:

- Fertigstellung Zuwegung und infrastrukturelle Anbindung (Herbst 2024) - Vorbereitung des Baustellenfelds (Baufeldfreimachung) Bohrplatz (ab Herbst 2024) - Errichtung Informationscontainer für Bürger*innen (vsl. Sommer 2025) - Durchführung Standrohrbohrungen für das Bohrprojekt (vsl. Herbst 2025) - Start Tiefbauarbeiten Bohrkellergebäude (vsl. ab Mitte 2026) - Start Tiefbauarbeiten Wärmestation (vsl. Mitte 2027) - Start Bohrplatzbau, Errichtung Container-Lärmschutzwand (vsl. Frühjahr 2028) - Start Hochbauarbeiten Wärmestation (vsl. Frühjahr 2028) - Bohrbeginn (vsl. Ende 2028) - Abbau Bohrturm (vsl. 2032) - Beginn Rückbau Bohrplatz, Inbetriebnahme Geothermieanlage (vsl. 2033)

Michaelibad: Optimaler Standort im Münchner Südosten

Der Standort ist dafür ideal geeignet, da:

- ein hohes Wärmepotenzial im Untergrund gegeben ist, - eine Anbindung an das Fernwärmenetz gut realisierbar ist, - ein hoher Wärmebedarf im Umfeld besteht - nicht zuletzt im Bad selbst, dessen Wärmeversorgung somit zukünftig CO2-neutral erfolgen wird.

Informationen zum Baufortschritt auf: www.swm.de/geothermie-michaelibad

SWM arbeiten am Gelingen der Wärmwende

Über ein rund 1.000 Kilometer langes Fernwärmenetz versorgen die SWM knapp 40 Prozent der Münchner Haushalte mit umweltschonender Wärme. Ihre Vision: Bis spätestens 2040 wollen die SWM den Münchner Fernwärmebedarf klimaneutral decken. Um das zu erreichen, setzen sie vor allem auf Tiefengeothermie.

Für ihren Transformationsplan zur weiteren Dekarbonisierung der Münchner Fernwärmeversorgung sehen die SWM ein Investitionsvolumen von rund 9,5 Milliarden Euro vor. Damit nehmen sie eine führende Rolle in der Wärmewende für München ein. Mehr dazu:

www.swm.de/presse/pressemitteilungen/2024/03-2024/swm-trafoplan-klimarat.

Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz

"Die Geothermie ist eine klimaneutrale, unerschöpfliche und zugleich zuverlässige, über das gesamte Jahr verfügbare Energiequelle. Mit ihr kann auch ein anhaltend hoher Wärmebedarf gedeckt werden. Die Stadtwerke München sind ein gutes Beispiel dafür, wie diese Technologie in dichtbesiedelten Großstädten Erfolg haben kann. Die Erschließung der geothermischen Wärme hat das Potenzial, bis 2045 rund ein Viertel des erforderlichen erneuerbaren Wärmebedarfs Deutschlands zu decken. Ziel ist es, die derzeitige Geothermie-Einspeisung in Wärmenetze zu verzehnfachen. Die SWM tragen aktiv dazu bei, dieses Ziel zu erreichen. Das BMWK hat bereits Ende 2022 ein strategisches Eckpunktepapier für die Entwicklung dieses geothermischen Potenzials erarbeitet. Ein Projekt,

das in diesem Rahmen umgesetzt wird, ist das Forschungsvorhaben GIGA-M, welches wir mit über 11 Millionen Euro fördern und welches auch hier in München umgesetzt wird."

Dieter Reiter, Münchner Oberbürgermeister

"Dass wir jetzt sogar innerstädtische Flächen im Umfeld von Wohngebieten für die Geothermiegewinnung erschließen, zeigt auch, dass wir es ernst meinen mit dem klimaneutralen Umbau der Fernwärme in München. Wir sind auf sehr gutem Weg, München zu einer klimaneutralen Millionenstadt zu machen."

Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung:

"Die erfolgreiche Umsetzung der Wärmewende ist eine wesentliche Voraussetzung für Deutschlands Klimaneutralität bis 2045. Grüne Fernwärme spielt dabei eine zentrale Rolle. Wir setzen in München seit 20 Jahren auf die tiefe Geothermie für die Erzeugung von Fernwärme und sind inzwischen Deutschlands größter Geothermiebetreiber. Unsere Anlagen erzeugen bereits klimaneutrale Fernwärme für viele zehntausend Haushalte. Der Standort Michaelibad wird im wahrsten Sinne zu einem weiteren 'Hotspot' für das Gelingen der Wärmewende. Mit diesem und weiteren Projekten wollen die SWM der Motor für die industrielle Skalierung der Geothermie in Deutschland sein."

Dr. Karin Thelen, SWM Geschäftsführerin Regionale Energiewende:

"Um die Fernwärme noch klimaschonender zu erzeugen, bauen wir die Geothermienutzung im Rahmen unseres Transformationsplans konsequent weiter aus. 20 Jahre nach unserer ersten Geothermieanlage an der Messe in Riem errichten wir hier am Michaelibad unsere siebte Anlage. Eine weitere planen wir auf dem Gelände des früheren Virginia-Depots im Münchner Norden, zusätzliche Standorte werden derzeit mit der Stadtverwaltung sondiert. In Summe wollen wir zehn Geothermievorhaben mit mehr als 50 neuen Tiefbohrungen in und um München bauen. Darüber hinaus machen wir unsere bestehenden Anlagen durch zusätzliche Bohrungen leistungsfähiger. Großwärmepumpen direkt am Standort der Geothermieanlage, wie hier am Michaelibad, sollen auch die Wärme aus dem Rücklauf für die Fernwärme nutzbar machen. Ohne die Bundesförderung effiziente Wärmenetze ist der Kraftakt kommunale Wärmewende aber nicht stemmbar. Für die Anlage am Michaelibad erhalten wir eine Förderung, wofür ich mich herzlich bedanke."

Quelle: www.presseportal.de

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