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24.01.2016 - Politik (Gesundheit, Politik)
Mainz (ots) - Heute beginnt der Praxistest. Denn über die Funktionalität und die Wirksamkeit der Terminvergabestellen konnte bislang nur spekuliert werden. Pure Theorie also, von der niemand mitSicherheit weiß, ob sie bei der Umsetzung in die Realität den gesetzlich Versicherten wirklich Vorteile bringt. Und noch entscheidender: Ob das erdachte System von den Patienten überhaupt ingrößerem Umfang angenommen wird. Denn es ist so konzipiert, dass viele wohl nur im absoluten Notfall darauf zurückgreifen. Wer sich mit Gutscheincode über die Vergabestelle auf Terminsuche begibt, verzichtet auf die freie Arztwahl. Und darf - wenn innerhalb von vierWochen kein Termin möglich ist - die Ambulanz des Krankenhauses aufsuchen. Ob das eine wirkliche und vom Patienten gewollte Lösung ist, muss jeder selbst entscheiden. Aus Sicht vieler Ambulanzen ist es aber sicher eher eine Drohung als eine Lösung. Denn schon heute stöhnen viele Krankenhäuser über den Andrang von Patienten, die bei niedergelassenen Fachärzten besser aufgehoben wären und so die Kapazitäten belasten, die eigentlich für wirkliche Notfälle verfügbarsein sollten. Außerdem: Wenn es mit Facharztterminen Probleme gibt, bieten viele große Krankenkassen ohnehin schon seit Längerem Unterstützung an. Ob und was eine Servicestelle darüber hinaus zu leisten vermag, muss sich nun zeigen. Grundsätzlich ist es zwar nie verkehrt, ein System durch bessere Organisation zu optimieren. Doch bei der Terminvergabestelle reihen sich jede Menge Fragezeichen aneinander. Deshalb gilt es nach einer bestimmten Dauer des Praxistestes ganz klar Bilanz zu ziehen: Wirklicher Fortschritt für die Patienten oder nur zusätzliche Belastung und Bürokratie?
Quelle: www.presseportal.de