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WAZ: Eine spanische Variante - Kommentar von Stefan Schulte zum Hochtief-Milliardengebot

18.10.2017 - Wirtschaft (Wirtschaft)

Essen (ots) - Als die spanische ACS 2010/11 nach Deutschlands größtem Baukonzern griff, hob sogar die Kanzlerin den Zeigefinger: Hochtief dürfe nicht zerschlagen werden, mahnte Merkel. Die Sorgen waren riesig, die Spanier könnten Hochtief in seine Einzelteile zerlegen und meistbietend verhökern. Heute lässt sich festhalten: Dieschlimmsten Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet. ACS hat einige Teile verkauft, etwa das Meeres-Windkraft-Geschäft und die Flughafen-Beteiligungen. Der Essener Konzern ist deutlich schlanker geworden, aber auch schuldenfrei. Es gibt schlechtere Zwischenbilanzen für feindliche Übernahmen nach sechs Jahren.

Mit dem 17-Milliarden-Euro-Gebot für Abertis schickt ACS seine deutsche Tochter nun aber voll ins Risiko. Die Essener müssen sich wieder hoch verschulden und ihre übrigen Anleger mit einer Kapitalerhöhung verärgern. Natürlich können ein Baukonzern und ein Mautstraßen-Betreiber zusammenpassen. Doch wer wenig gemein hat, kannauch wenig Kosten sparen. Fatal wäre es, wenn der dortige Wunsch, Spaniens Straßen mögen in spanischer Hand bleiben, ausschlaggebend wären. Denn dafür wäre Hochtief das falsche Vehikel.

Quelle: www.presseportal.de