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Konferenz: Das Ende von Aids kommt nicht von allein

27.11.2017 - Vermischtes (Gesundheit, Aids)

Berlin (ots) - Die Vereinten Nationen haben in 2015 die Agenda fürnachhaltige Entwicklung beschlossen. Als eines der gemeinsamen Entwicklungsziele wird festgehalten, dass das Ende von Aids bis 2030 erreicht werden soll.

Das Aktionsbündnis gegen AIDS lädt anlässlich des 15jährigen Bestehens am 28. November in Berlin zu einer Konferenz ein. Diskutiert werden soll, wie das Ziel, bis 2030 Aids zu beenden, erreicht werden kann. Wir sind erfreut, dass zum Auftakt der Veranstaltung Frau Heidemarie Wieczorek-Zeul die Eröffnungsrede halten wird.

Seit 15 Jahren setzt sich das Aktionsbündnis gegen AIDS für eine solidarische Antwort auf die Epidemie ein und steht an der Seite der ausgegrenzten, bedrohten und mit HIV lebenden Menschen. Die Konferenzbietet den Rahmen, um gemeinsam mit Mitgliedern, Partnerorganisationen und der interessierten Öffentlichkeit eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und Antworten auf die folgenden Fragen zu suchen: Welche Weichen müssen heute gestellt werden, um das Ende von Aids bis 2030 erreichen zu können? Welche Barrieren sind zur Erreichung dieses Ziels zu überwinden? Wie kann der Zugang zu Behandlung und Prävention für alle gewährleistet und finanziert werden und welche Rolle kommt dabei der Bundesregierung zu? Diese undweitere Fragen werden mit rund 70 nationalen und internationalen Fachleuten aus Politik, Zivilgesellschaft und HIV-Selbsthilfe diskutiert. Ort der Veranstaltung ist die Landesvertretung Baden-Württembergs in Berlin.

In den vergangenen Jahren wurde viel erreicht

"Anlässlich des Welt AIDS Tages am 01.12. 2017 veröffentlichte UNAIDS den aktuellen Bericht 'Recht auf Gesundheit'. Darin wird festgehalten, dass derzeit beinahe 21 Millionen Menschen weltweit Zugang zu HIV Therapien erhalten. Allein in Südafrika sind derzeit 4 Million Menschen mit HIV in Behandlung. Im Jahr 2000 waren es dagegengerade einmal 80 Personen, die in dem Land behandelt werden konnten. Das sind großartige Erfolge, die sich vor wenigen Jahren kaum jemand vorzustellen gewagt hätte! Dem Globalen Fonds kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Über ihn wird weltweit für mehr als die Hälfte der Menschen (11 Millionen) eine HIV Therapie ermöglicht. Die Weltgemeinschaft verfügt durchaus über die Mittel, um Aids als Bedrohung der öffentlichen Gesundheit und der menschlichen Entwicklung zu beenden", betont Astrid Berner-Rodoreda, langjährige Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS

Herausforderung: Ein Leben mit HIV ohne Diskriminierung

"Die globalen Entwicklungsziele werden nicht erreicht werden können, wenn Menschen mit HIV weiterhin diskriminiert und in manchen Ländern sogar verfolgt werden. Mit einem besonderen Fokus auf Afrika und Osteuropa werden in dem ersten Panel der Konferenz Menschen mit HIV und Vertreter_innen der von HIV besonders betroffenen Gruppen zurSprache kommen: 72 Staaten stellen derzeit gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte unter Strafe,13 Staaten drohen sogar mit der Todesstrafe. Anstatt Hilfe anzubieten, werden bspw. Drogengebrauchende in vielen Ländern diskriminiert und verfolgt. Maßnahmen wie diese führen zu Ausgrenzung und erschweren den Zugang zu Behandlung und Prävention. Dass die Diskriminierung von Menschen mit HIV nicht nur in Afrika und Osteuropa, sondern auch bei uns in Deutschland ein Problem darstellt, verdeutlichen wissenschaftliche Untersuchungen, wie der HIV Stigma Index", sagt Sylvia Urban, Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS.

Herausforderung: Zugang zu Diagnostik und Medikamenten

"Der Zugang zum Gesundheitssystem, zu Diagnostik und zu Medikamenten ist global sehr unterschiedlich. Im zweiten Panel der Konferenz konzentrieren wir uns deshalb auf die globale Situation undden Zugang zu Behandlung für einzelne als 'besonders vulnerabel' geltende, manche sagen auch 'schwer erreichbare', 'vernachlässigte' oder 'strukturell ausgegrenzte' Gruppen: die Frage für uns ist: was erzeugt 'Vulnerabilität' heute und welche Gruppen sind - auch unter Gendergesichtspunkten - besonders zu berücksichtigen, sodass die Entwicklungsziele erreicht werden können?", betont Klaus Koch, Sprecher des Aktionsbündnis gegen AIDS.

Die Finanzierung der globalen Gesundheit

Im letzten Podium werden wir Fragen der globalen Gesundheitsfinanzierung diskutieren: "Viele Entwicklungsländer verfügen nicht über die wirtschaftlichen Möglichkeiten, um die notwendigen Finanzmittel für die Bereitstellung grundlegender Gesundheitsdienste mit den eigenen Staatseinnahmen aufzubringen. Die Lücke muss durch erhöhte Beiträge der wirtschaftlich bessergestelltenLänder geschlossen werden. Seit langem verlangt eine Vorgabe der Weltgesundheitsorganisation, mindestens 0,1 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die globale Gesundheit einzusetzen. Deutschland und die meisten anderen Industriestaaten sind derzeit weit davon entfernt. Es ist sogar zu befürchten, dass sich einige Regierungen aus ihrer Verantwortung zurückziehen. Als Zivilgesellschaft müssen wir dafür einstehen, dass die menschliche Solidarität nicht aufgekündigt wird. Nur so kann es uns gelingen, diekatastrophalsten Formen der weltweiten Ungerechtigkeit überwinden", sagt Joachim Rüppel, Sprecher des Aktionsbündnis gegen AIDS.

"'Die Kosten des Nichtstuns sind sehr real für hunderte Millionen Menschen und ihre Familien, ihre Lebensgrundlagen und ihre Gemeinschaften. Wir können entweder jetzt gemeinsam daran arbeiten, die Epidemien zu beenden, oder später teuer für unser Nichtstun bezahlen', lautet der letzte Satz eines durch das Global Fund Advocates Network (GFAN) vorgelegten Berichts. Dem ist nichts hinzuzufügen. Ein Ende von Aids wird ohne gemeinsame Anstrengungen nicht möglich sein" , betont Astrid Berner-Rodoreda, langjährige Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS.

Quellen:

weitere Informationen zur Konferenz: http://ots.de/MtEyCWHO Finanzierung globaler Gesundheit: http://ots.de/SQZCuSonderausgabe der Informiert zur Konferenz: http://ots.de/AZZj1Publikation "in den Globalen Fonds investieren oder die Kosten des Nichtstuns tragen": http://ots.de/CB2BzErgebnisbericht Globaler Fonds 2017: http://ots.de/bDGjDUNAIDS Bericht: Right to Health: http://ots.de/k6mVV

Falls Interviews gewünscht sind können Kontakte zu Sprecher_innen desAktionsbündnis gegen AIDS und einzelnen Teilnehmenden vermittelt werden.

Quelle: www.presseportal.de