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Herzdruckmassage: Deutschland holt auf - Vierzig Prozent der Ersthelfer beginnen mit lebensrettender Technik

28.02.2018 - Vermischtes (Medizin, Bildung, Gesundheit)

Nürnberg (ots) - Immer mehr Menschen in Deutschland sind offenbar in der Lage, bei Personen mit Herzstillstand eine Herzdruckmassage auszuführen. Fachleute gehen davon aus, dass inzwischen in mehr als vierzig Prozent der Fälle mutige Ersthelfer mit der lebensrettenden Technik beginnen. Diese Zahl wurde jetzt auf einer medizinischen Fachtagung zur Herz-Lungen-Wiederbelebung, der sogenannten Reanimation, in Bad Boll genannt. Vor sieben Jahren waren es erst 17 Prozent.

"Damit holt Deutschland international immer weiter auf", sagt Jan-Thorsten Gräsner, Koordinator des "Deutschen Reanimationsregisters" und selbst Notarzt. Verschiedene Ansätze und Projekte hätten in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass die Bevölkerung immer besser über die Bedeutung einer direkt gestarteten Herzdruckmassage informiert ist. Denn das menschliche Gehirn wird innerhalb weniger Minuten nach dem Herzstillstand wegen der Sauerstoff-Unterversorgung geschädigt. Den Patienten drohen ohne Hilfe schwere Behinderung und im schlimmsten Fall das Versterben.

Wie Gräsner weiter beschreibt, lernten inzwischen tausende Schülerin Deutschland im Unterricht, dass bei einem Bewusstlosen ohne Lebenszeichen schnell Hilfe zu rufen und dann der Brustkorb mit beiden Händen hundertmal pro Minute niederzudrücken ist - auch ein Verdienst der von der "Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie undIntensivmedizin" und anderen innitierten "Bad Boller-Reanimationsgespräche": "Die Herzdruckmassage ist in den letzten Jahren sehr vereinfacht worden und kann von jedem ganz leichtangewendet werden", erklärt der Mediziner. Außerdem hätten Initiativen wie "Ein Leben retten" und die "Woche der Wiederbelebung"der anästhesiologischen Fachgesellschaften in Deutschland zur weiten Verbreitung des lebenswichtigen Wissens beigetragen: "Das Ziel ist eine Hilfsquote von 50 Prozent bei der Herzdruckmassage", sagt Gräsner. Bis 2020 könnten dann in Deutschland im Vergleich zu 2013 pro Jahr 10.000 Menschenleben mehr gerettet werden.

In Bad Boll haben Gräsner und weitere 70 Experten aus den Bereichen Notfallmedizin und Reanimation Ende Februar erneut zwei Tage über neue Projekte zur Verbesserungen von Reanimationen beraten - wie schon in den vergangenen fünf Jahren. Neue Ansätze sind unter anderem Regionalbeauftragte einzuführen, die Rettungsdienste, Krankenhäuser und andere Institutionen zur Herz-Lungen-Wiederbelebungberaten, oder auch regelmäßig einen Preis für Lebensretter zu verleihen.

Die "Bad Boller-Reanimationsgespräche" sind entstanden aus einer Initiative des "Deutschen Reanimationsregisters" und werden von der "Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin", dem"Berufsverband Deutscher Anästhesisten" und dem "Deutschen Reanimationsregister" unter Beteiligung des "Deutschen Rates für Wiederbelebung" veranstaltet.

Quelle: www.presseportal.de