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Allgemeine Zeitung Mainz: Harter Weg / Kommentar zu Opel / Von Christiane Stein

01.03.2018 - Wirtschaft (Wirtschaft)

Mainz (ots) - PSA als neuer Opel-Eigentümer hat den Verlust des Rüsselsheimer Autobauers für August bis Dezember vergangenen Jahres mit 179 Millionen Euro beziffert. Was diese Zahl aussage, wollte eineJournalistin auf der Pressekonferenz am Donnerstag von PSA-Chef Tavares wissen. Schließlich habe General Motors für das gesamte Jahr 2016 - und damit für zwölf Monate - einen Fehlbetrag von 257 Millionen Euro ausgewiesen. Wie könne man dann mit einem Minus von fast 180 Millionen Euro in fünf Monaten auf dem richtigen Weg sein? Die Antwort des als harter Sanierer bekannten PSA-Chefs sagt viel über die derzeitige Situation bei Opel: "Weil ich Zahlen habe, die Sie nicht haben." Eine unbefriedigende Auskunft. Ähnlich geht es den Mitarbeitern, die wohl auch gerne wissen würden, was in den nächsten Monaten und Jahren auf sie zukommt. Doch PSA lässt sich kaum in die Karten schauen und macht klar, dass der Opel-Chef nur solange freie Hand hat, wie er die Vorgaben des französischen Konzerns erfüllt. In mehreren europäischen Werken hat es bereits tiefe Einschnitte gegeben, und die in Aussicht gestellten "unbeliebten Entscheidungen" werden auch an den deutschen Standorten nicht vorbeiziehen. Wie will man sonst eine Lohnkosten-Quote - in Bezug zum Umsatz - von über 15 Prozent auf zehn Prozent drücken? Doch das PSA-Rekordergebnis kann durchaus auch als Mutmacher verstanden werden. Die Zahlen zeigen, dass es möglich ist, als Autobauer in Europa erfolgreich zu agieren, viel Geld zu verdienen und Werke zu über 100 Prozent auszulasten. FürOpel ist es bis dorthin allerdings noch ein harter Weg.

Quelle: www.presseportal.de