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Adidas-Chef Rorsted im stern: Gute Manager sollten ruhig richtig hoch bezahlt werden / Adidas-Strukturen zur Steuergestaltung seien "unproblematisch"

13.12.2017 - Wirtschaft (Unternehmen, Steuern, Textil)

Hamburg (ots) - Adidas-Chef Kasper Rorsted hält die Debatte um überhöhte Managergehälter für "teilweise populistisch". Gute Manager sollten ruhig richtig hoch bezahlt werden, sagte der CEO im Gespräch mit dem stern. "Eine Person kann viel ausmachen." Die besten Beispiele seien Elon Musk von Tesla oder Jeff Bezos von Amazon. "Es lohnt sich Geld in Leute zu investieren", sagte Rorsted in der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe.

Rorsted, 55, selbst gilt als einer der Superstars unter den Dax-Managern. Bevor er vor gut einem Jahr bei Adidas anheuerte, war der Däne elf Jahre beim Waschmittelhersteller Henkel, acht davon als Vorstandschef. Wird in anderen deutschen Konzernen über moderne Manager gesprochen, fällt immer wieder sein Name. Bei Adidas soll Rorsted etwa sieben Millionen Euro im Jahr verdienen.

"Wenn sie gut sind, sind die bestbezahlten Manager die billigsten - weil das Preis-Leistungsverhältnis so gut ist", sagte Rorsted. Das hieße aber nicht, dass Manager keine Fehler machen dürften. "Auch alsCEO muss ich nicht alles richtig machen - nur die wichtigen Entscheidungen."

Rorsted verteidigte auch die Steuer-Modelle seines Unternehmens. Die Steuerzahlungen von Adidas seien "absolut adäquat", sagte er. Mit28,5 Prozent habe das Unternehmen die sechsthöchste Steuerquote im Dax. "Wir haben uns entschieden, in Steuerfragen keinen aggressiven Weg zu gehen. Sonst würden wir auch heute schon deutlich weniger zahlen, das wäre ja technisch machbar."

Zuletzt war im Rahmen der "Paradise Papers" der Adidas-Konkurrent Nike in die Kritik geraten, weil das US-Unternehmen über Firmenkonstrukte und Markenrechte seine Steuerlast künstlich drücken soll. Das ist zwar legal, aber moralisch angreifbar.

Auch Adidas nutzt Strukturen, um die Steuern zu gestalten. Bestellt man Schuhe oder Sportkleidung über adidas.de, erhält man eine Rechnung aus dem Steuerparadies Niederlande. "Natürlich ist das unproblematisch", sagte Rorsted. Adidas habe auch eine Struktur in Hongkong aufgesetzt, um alle Geschäfte in Asien abzuwickeln. "Man muss solche Strukturen aufsetzen, die für das Unternehmen gut sind."

Quelle: www.presseportal.de